Am Samstag konnte ich es nicht lassen und musste der Paperworld in Frankfurt einen Besuch abstatten, sie geht teilweise in die Creativeworld über, sodass ich gar nicht sagen kann, zu welcher Messe die Stände und Wände, die mich fasziniert haben, gehören.
Einmal in Papier baden
Natürlich habe ich nicht in Papier gebadet, aber diese vielen Stände mit Papier und Werkstücken aus Papier zu sehen, ist wie ein Bad in Papier. Besonders haben mich wieder diese dicken Musterbücher begeistert, sollte ich jemals im Lotto gewinnen, würde ich mir von jedem Stand ein Musterbuch bestellen. Was gar nicht so einfach wäre, denn die Musterbücher werden wie Schätze gehütet – 🙂 ich wusste schon, warum ich ein Musterbuch in einem der Krimis in Mordstouren eine entscheidende Rolle gab! Vermutlich säße ich dann zwischen den Musterbüchern und wüsste nicht, welches Papier ich als erstes verfalten sollte. Aber im Ernst: Mir kam es vor, als hätte sich die Zahl der Aussteller mit Papier mindestens verdoppelt. Und ich hatte im letzten Jahr schon genau hingeschaut. Auf jeden Fall deutlich häufiger zu finden waren Origami-Papier und Origami-Figuren als Dekoration. Nicht alles habe ich fotografiert. Und an einigen Ständen fand ich auch Papiertechniken, die ich für mein PapierZen-Buch wieder entdeckt hatte. So falsch scheine ich mit meiner Idee der Entspannung durch Papier falten & Co. also nicht zu liegen.
Basteln mit Papier im Trend
Dieses Gefühl, dass meine PapierZen-Idee in die Zeit passt, bestätigte sich auch in einem Vortrag über die Trends im Bastelbereich des US-Marktes. Dort gehört das Basteln mit Papier zu den Top 5-Bastelkategorien mit leichtem Aufwärtstrend im letzten Jahr. Rückläufig war das Basteln von Schmuck und mit Perlen, da bin ich gespannt, ob sich das auf der Creative in Dortmund zu spüren sein wird. Wen weitere Trends aus dem US-Markt interessieren, der Referent Mark Hill von der Association For Creative Industries hat auf Riesenstrickwerke verwiesen, unter anderem eine Tagesdecke und einen Sessel, viel Spaß! Witzig finde ich auch, dass Makramee und Pompoms ein Revival erleben, als Dekoartikel oder Vorhangelemente. Es kommt wirklich alles wieder – ich arbeite daran, dass das Papier falten dazu gehört 🙂 Für die Branche insgesamt gilt außerdem, dass Street Art ein Trend ist, dazu gab es eine Sonderschau, bei der Hersteller ihr Produkte zeigten. 🙂 Da lag ich mit meinem Beitrag im Hagen-Buch 2018 ja auf der richtigen Welle, das Thema wird mich auf jeden Fall weiter beschäftigen, seit ich weiß, dass Hagen hier eine lange Tradition hat.
Über die Paperworld & Creativeworld
Doch zurück zu den Messen, die parallel mit der Christmasworld und Flora Decora auf dem Frankfurter Messegelände stattfinden. Die Messe ist keine Endverbrauchermesse, deshalb konnte man – leider und zum Glück 🙂 – nichts kaufen, aber wir haben ein Faltpapier bekommen, das es auf dem deutschen Markt gar nicht zu kaufen gibt, da hat es natürlich gleich in mein 365Papersquares-Projekt geschafft und es gibt viel zu gucken, man bekommt Anregungen, Bestätigung für Ideen und – ich zumindest 🙂 – radebrecht hier und da auf Englisch über die Vorzüge von Papier und über Papierbasteltrends. Während die Paperworld den Schwerpunkt auf Papier als Material für Büro und Schule in den Blick nimmt, setzt die Creativeworld auf den kreativen Umgang mit Papier und anderen Materialien. Wenn man abgesehen vom Papier von einem Trend sprechen kann, der mir aufgefallen ist, es gibt wenig Schmuck, deutlich weniger Scrapbooking, dafür aber mehr Material, mit dem man Figuren gestalten kann, quasi Salzteig in anderer Zusammensetzung. Perlenstände habe ich gar nicht gesehen, vermutlich habe ich gleich auf den nächsten Papierstand geschaut, aber einige Stände mit Modulsystemen für Groß und Klein, von Perlenbildern bis zu Ministeck, das ich noch aus meiner Kindheit gerade im Keller gefunden habe Die Creativeworld siet sich als Leitmesse der DIY-Branche, 336 Hersteller präsentieren ihre Waren, darunter auch einige Bastelset-Anbieter, mit denen wäre ich gerne ins Gespräch gekommen, das würde mir auch gefallen, Bastelsets zu entwickeln. Falls also jemand jemanden kennt, der jemanden kennt … 🙂 Erst einmal bin ich gespannt, wen und was ich von den Eindrücken aus Frankfurt auf der Creativa wiedertreffen werde. Ich halte euch auf dem Laufenden 🙂 © Birgit Ebbert