Am Montag werde ich wieder mit Kindern im Tierpark Gotha Tiere falten. Da ich nicht weiß, wie faltfit die Kinder sind, habe ich wieder meinen Fuchs dabei und dieses Mal einen Igel, weil der eher zum Herbst passt als ein Schmetterling.
Schlagwort: PapierZen
Beim vorletzten Workshop im Osthausmuseum habe ich versprochen, die Anleitung für meine Sonobe-Perle zu posten. Die Idee dazu hatte ich, als ich irgendwann Sonobe-Würfel faltete und auf einmal vom gleichen Papier drei Elemente übrig hatte. Ich habe ausprobiert, wie es aussieht, wenn ich sie ineinanderstecke und war entzückt von der „Perle“, die entstand. Anfangs habe ich sie als „Handschmeichler“ genutzt und dann aufgereiht, nun hängen die Ketten als Fensterschmuck in meinem Atelier 🙂
Wenn ich nachts nicht schlafen kann, lasse ich mich durch die Bilder von Pinterest treiben und sammle dort Anregungen und Anleitungen. Manchmal sind es auch Bilder von Faltungen aus anderem Material, meist aus Stoff. So bin ich auf den Freundschaftsknoten gestoßen. Bis dahin hatte ich noch nichts davon gehört, aber nachdem ich eine englischsprachigen Anleitung für den „WAGGS Friendship Knot“ mit Papier nachgefaltet habe, fand ich weitere Anregungen.WAGGS steht für World Association of Girl Guides and Girl Scouts, von der ich bis jetzt auch nichts gehört habe. Nachts surfen ist eben auch lehrreich 🙂
Da ist es, mein PapierZen-Buch! Das ist wirklich ein Herzensbuch und ich freue mich riesig, dass es so schön geworden ist. Damit man versteht, warum mir das Buch so wichtig ist, ist hier eine kleine Geschichte, wie ich auf das Thema gekommen bin und wie alles seinen Fortgang nahm.
Papier als Teil meines Lebens
Es ist nicht übertrieben, wenn ich schreibe, dass Papier ein Teil meines Lebens ist.
Die Idee, Anregungen und Ideen zum Papier falten unter dem Begriff PapierZen zusammenzutragen, entwickelte sich, als ich selbst nach einer extrem arbeitsreichen und stressigen Zeit, entspannen musste. Ich suchte nach etwas, das mir Spaß machte, nicht unter Druck setzte und dazu noch fernab vom PC war. Handarbeiten kamen für mich nicht in Frage, obwohl ich früher richtig viel gestrickt und genäht habe. Aber da steht für mich immer das Ziel, das fertige Produkt im Vordergrund. So ist es bei Fotobearbeitungen und auch beim Falten von Origami-Tieren. Das klingt nach einem Widerspruch, weil ich 1.000 Kraniche gefaltet habe. Aber das war ein einmaliges Projekt, das ich interessant fand. Es hat mir aber auch gezeigt, dass die entspannende, meditative Wirkung eben dadurch entsteht, dass man die gleiche Figur wiederholt faltet. Das verlangt eine gewisse Aufmerksamkeit, damit das Papier genau gefaltet wird und damit die Faltreihenfolge eingehalten wird.
Im Internet und in Origami-Büchern findet man das Dreieck auch oft als Lesezeichen, so habe ich es in meinem Origami– und PapierZen-Buch auch eingeführt. Allerdings nutze ich es selbst nur selten als Lesezeichen, zuletzt habe ich mit drei Dreiecken alte Weihnachtskarten aufgepimpt.
Meine ersten LiteraturArt-Bilder bestehen aus Faltelementen nach dem Prinzip von Friedrich Fröbels Schönheitsformen. Nachdem ich die 1.000 Kraniche gefaltet hatte, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, etwas wiederholt zu falten und sinnvoll zu nutzen. Das waren die Schönheitsformen von Fröbel. Die Basis ist immer die gleiche, auf dieser Form beruht auch das Windrad und der Teddybär, den ich demnächst posten werde 🙂
Irgendwo habe ich kürzlich einen Erdnussautomat gefunden und mich daran erinnert, dass ich als Kind beim Frühschoppen meines Vaters – nach der Kirche – immer eine Portion kandierte Erdnüsse bekam. Je nachdem, welches Material zur Verfügung stand, knickte mein Vater mir eine Schale aus Bierfilz oder faltete eine Schale aus dem Papier eines Kellnerblocks und zwar so einfach, dass ich mich wundere, dass ich das vergessen hatte.
Nachdem die LiteraturArt-Ausstellung im KunstSchaufenster der Rathausgalerie Hagen zwei Wochen verlängert wurde, komme ich nun doch noch dazu, dort einen kleinen Schnupperkurs in Sachen PapierZen anzubieten. Im Rahmen des Late-Night-Shopping am 1. September 2017 ab 19.00 Uhr besteht die Möglichkeit, wieder einmal das „Himmel & Hölle„-Spiel aus der Kindheit zu falten und es ein bisschen aufzupimpen oder aus mehreren Faltelementen eine schnelle Deko zu falten.
Termin: 1. September 2017, ab 19.00 Uhr
Ort: KunstSchaufenster der Rathausgalerie Hagen, 1. Etage (neben dem Gummibärchen-Laden!)
Ich komme übrigens gerne auch nach Hause oder in Einrichtungen zu Himmel-&Hölle-Partys 🙂