Vor einiger Zeit las ich einen Artikel über einen Brieffund aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, in dem auch erwähnt wurde, dass die Briefe unterschiedlich gefaltet waren. Als ich jetzt einen Workshop vorbereitete, fiel mir der Artikel wieder ein und ich habe mich auf die Suche nach Videos zu den gefalteten Briefen gemacht. Diese Videos habe ich nicht gefunden, in dem gezeigt wird, wie ein Brief von Jean Baptiste de Crous 1698 gefaltet war. Ich habe den Brief nachgefaltet und am Ende … – ach seht selbst 🙂
Die Schritte der Brieffaltung
Ein rechteckiges Papier wurde vor dem Beschriften einmal gefaltet, sodass ein kleineres Rechteck entsteht.
Das Blatt wird zugeklappt und die rechte Kante der oberen Lage wird zum Drittel nach links gefaltet.
Die rechte Faltkante wird auf die linke Kante gefaltet.
Die obere und untere Kante werden zur Mitte gefaltet. (Wer möchte, kann das Blatt zunächst in der Mitte falten, um eine Hilfslinie zu bekommen.)
Die linke Kante wird an der inneren Faltstelle nach rechts gefaltet. (Achtung: Ich habe das Modell beim Falten um 90 Grad gedreht!)
Die oberen Ecken werden zur Mitte an der Faltkante gefaltet.
Das Dreieck wird über das Rechteck gefaltet. Ich habe die Ecke in die „Tasche“ des Rechtecks geschoben.
1698 wurde die Lasche über das Rechteck geschlagen und der Brief auf der Lasche versiegelt. Damit das klarer wird, habe ich noch einen Umschlag gefaltet und mit einem – selbst hergestellten 🙂 – Sticker geschlossen.
Hier ist das Video des Originalbriefes! Dort habe ich jetzt auch gelernt, dass es den speziellen Bereich „Letterlocking“ gibt 🙂