Am Sonntag vor Ostern fällt mir in jedem Jahr der Palmstock ein, als ich Kind war, haben wir ihn mit den Eltern aus einem Ast gebastelt, als ich in Gotha war, habe ich ihn aus Papier nachgestaltet und jetzt habe ich es endlich geschafft, zu erklären, wie ich das gemacht habe.

Palmstock falten

Für den Palmstock habe ich mehrere 5 cm breite Streifen von grünem Papier geschnitten.

Diese Streifen habe ich mit dem Geodreieck im Abstand von 1 cm gefaltet und am Ende einander gewickelt an den beiden äußeren Fünfteln zusammengeklebt.

Ich habe einen langen „Papierstock“ gefaltet und daran kleine geklebt, an die dann später die Ringe gehängt wurden.

Für den bunten Puschel, der oben in dem Papierstab steckt, habe ich blaues, rotes und gelbes Papier übereinandergelegt, eingedreht und am Ende der Papiere zusammengeklebt. Dann habe ich das Papier an einer Seite der Röhre eingeschnitten und die Zipfel nach außen gezogen.

Für das Grün im Glas unten habe ich aus dem restlichen grünen Papier Schnipsel geschnitten.

 

Die Ringe

Die Ringe stehen übrigens für die Kranzplätzchen, die in meiner Kindheit am Palmstock hingen 🙂 da habe ich mich an ein Faltmandala erinnert. Für den Palmstock habe ich 5 cm x 5 cm kleine Papierquadrate genutzt.

Ein quadratisches Papier wird in der Mitte zum Rechteck gefaltet. In der Anleitung habe ich die geschlossene Kante nach links gelegt, das ist natürlich auch in der anderen Richtung möglich. Aber: Die geschlossene Kante zeigt nach links. Die obere Lage des Papiers wird von oben links nach unten rechts diagonal gefaltet. Das Papier wird gewendet und die obere Lage wird von rechts oben nach links unten gefaltet. Für den Ring sind 7 dieser Elemente nötigt.

Die 7 Elemente werden so hingelegt, dass die geschlossene Seite bei allen in dieselbe Richtung zeigt in der Anleitung ist das rechts.

Das erste Teil wird in die linke Hand genommen und das zweite Teil mit der geschlossenen Seite in die obere Öffnung des ersten Teils geschoben. Die überstehenden Ecken werden in die Mitte der Teile gefaltet. Dieser Schritt wird so lange wiederholt, bis die untere Hälfte des ersten Teile in die obere Hälfte des siebten Teils geschoben werden kann.

Den Palmstock dekorieren

Ich habe den Papierstab in ein Sektglas gestellt, das ich unten mit grünen Papierschnipsel gefüllt habe, damit der Papierstab Halt bekommt. Dann habe ich oben den Puschel in den Stab gesteckt und die Papierringe an die Papierzweige gehängt.

Die Geschichte des Palmsonntags

Der Palmsonntag ist ein katholischer Festtag im Lauf des religiösen Jahres. An dem Tag wird der Einzug von Jesus in Jerusalem gefeiert, die Menschen haben ihm und seinen Begleitern mit Palmen zugewunken. Daraus habe sich verschiedene Bräuche entwickelt, meine Mutter hat mich gestern daran erinnert, das Palm- oder Buchsbaumzweige geweiht und zu Hause ans Kreuz gesteckt werden. Den geweiten Palmstock haben ursprünglich Kinder ihren Taufpaten gebracht. Wir haben ihn in meiner Kindheit für uns gebastelt, aber meine Eltern haben erzählt, dass sie als Kinder mit dem Palmstock von Nachbar zu Nachbar gegangen sind und gesungen haben: „Palm, Palm, Posken“. Als Dankeschön wurden dort eben die Kranzplätzchen an den Stock gehängt. Ich habe tatsächlich im Internet einen Hinweis auf diesen Heische-Brauch gefunden, den es vielleicht nur in meiner Heimatregion oder in Westfalen gegeben hat. In Stadtlohn im Kreis Borken gibt es heute sogar eine Veranstaltung des Heimatvereins dazu.

LWL-Volkskundearchiv eine Verweise aus Borken bzw. Borkenwirthe

LWL-Volkskundearchiv eine Verweise aus Vreden im Kreis Borken

Liedertext von „Palm, Palm, Poasken“ (ebenfalls aus Borkenwirthe in das Archiv eingereicht)

Artikel über den Palmsonntag in Vreden

Hintergründe zum Palmsonntag