Kürzlich wurde ich bei Facebook auf die Faltanleitung für einen Popup-Kussmund hingewiesen. Jetzt habe ich ihn endlich nachgefaltet, allerdings konnte ich mit dem Kussmund nicht so viel anfangen, weil die Lippen aufgespritzt wirkten. Der Kussmund erinnerte mich jedoch an ein Froschmaul. Also habe ich ein bisschen experimentiert und Augen aufgeklebt 🙂
Heute ist Bärengedenktag, den ich natürlich mimt einem Faltbären begehe 🙂 Diesen Teddybär habe ich erstmals am Tag der Bundestagswahl erstmals ausprobiert. Das weiß ich deshalb genau, weil mein Wahllokal in der Stadtbücherei war und ich die Gunst der Sonntagsöffnung genutzt habe. Ich habe mich mit einem Stapel Faltpapier und einem Falzbein in der Kreativ-Buch-Abteilung niedergelassen und endlich einmal alles ausprobiert, was ich immer schon falten wollte.
Na gut, der Titel des Beitrags ist irreführend, aber ich habe für einen Schreibworkshop mit Kindern kürzlich so viele der Fröbel-Fische gefaltet und mit einem blauen Auge versehen, dass sich der in mein Gehirn eingebrannt hat 🙂 Dabei wollte ich euch nur eine Anleitung für den Fisch geben, weil ich gerade gestern in den Druckfahnen meines neuen Kreativ-Buches davon gelesen habe 🙂
Diese Schachtel habe ich nach einer Anleitung gefaltet, die einem Päckchen japanischem Origami-Papier beilag, das ich bestellt habe 🙂
Ich glaube, das ist das älteste Buch, in dem Papierfalten vorkommt, das ich besitze. Aber ich bleibe am Ball und stöbere seit Neuestem wieder in Antiquariaten, weil ich es spannend finde, was und wie die Menschen vor Jahrzehnten gefaltet haben. Dieses Buch „Des Kindes erstes Beschäftigungsbuch. Praktische Anleitung zur Selbstbeschäftigung für jüngere Kinder“ stammt von 1877, es ist herausgegeben von E. Barth und W. Niederley und im Verlag Velhagen & Klasing erschienen. Als Pädagogin fasziniert mich neben den Faltanleitungen auch, was man Kindern vor 140 Jahren zugetraut hat.
Eine der ältesten Faltformen, die mir bei meiner PapierZen-Recherche begegnet ist, ist das Windrad oder die Windmühle, die schon in Friedrich Fröbels Faltanweisungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zu finden ist. Zum Tag der Windmühle habe ich endlich mal ein Faltplakat erstellt. Viel Spaß beim Falten!
Wer ein Faible für Papier und Papierfalten hat, muss dieses Buch lesen. Aber etwas darüber zu schreiben ist wirklich schwierig, weil die Geschichte so ist wie Papierfalten – meditativ und orientiert auf den Weg statt auf das Ergebnis und den Ausgang des Buches. Dieser Beitrag ist also eher ein Versuch 🙂
Ganz ehrlich, habt ihr schon mal von „Dresdner Pappen“ gehört? Mir waren die bis zu einem Besuch auf der Creativa völlig unbekannt. Na gut, ihre Hoch-Zeit hatten sie auch um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert. Die Idee war damals, kleine Motive und Modelle aus Papier so herzustellen, dass sie wie Blechmodelle aussehen. Eigentlich kennt jeder Dresdner Pappen, nämlich die silbernen und goldenen Zahlen, die zu runden Geburtstagen in Blumen gesteckt werden, sofern sie noch nach der alten Methode produziert wurden. Aber das Aussehen ist ähnlich: geprägtes silber- oder goldglänzendes Papier.
Besonders beeindruckt haben mich auf der diesjährigen Creativa in Dortmund die Papierkleider der Schülerinnen des Hönne-Berufskollegs aus Menden. Seit dem letzten Herbst haben die jungen Frauen an den Kleidern gearbeitet, die auf Maß geschneidert sind und am Samstag in einer Modenschau vorgestellt werden, um 16.3. 15.00 Uhr in Halle 4, falls jemand Zeit hat.
Fast hätte ich es vor lauter Lesungen und Workshops nicht geschafft, zur Creativa zu fahren, aber dann wäre ich das ganze Jahr schlecht gelaunt gewesen, das wollte ich euch nicht antun 🙂 Also bin ich heute ganz früh losgefahren und stand ohne Stau auf der Strecke schon um 8.30 Uhr auf dem Messeparkplatz.