In der letzten Woche habe ich es endlich geschafft, das LVR-Industriemuseum „Papiermühle Alte Dombach“ in Bergisch Gladbach zu besuchen. Ok, es ist eine ehemalige Papiermühle 😊, aber das Gebäude ist erhalten und man kann beim Rundgang noch das eine oder andere nachvollziehen, auf jeden Fall aber den Dachboden erleben, in dem vor 200 Jahren das Papier zum Trocknen aufgehängt wurde.

Die Entstehung von Papier erleben

Na gut, die Produktionsprozesse von Zellstoff und Wasser, den Basismaterialien für die Papierherstellung, habe ich nicht erlebt. Aber ich weiß nun, wie es sich anfühlt Papier aus einer großen Bütte mit Wasser und Zellstoff zu schöpfen und zu gautschen 😊 und ich weiß, dass man danach einen seltsamen Film auf der Haut hat, den man besser schnell abwaschen sollte.

Außerdem konnte ich zusehen, wie die kleine Papiermaschine, die von 1957 bis 1997 bei der Bayer AG als Testmaschine für Farbstoffe eingesetzt wurde, funktioniert. Das war schon verblüffend, wie aus einem Tank mit scheinbarer Flüssigkeit durch Druck und Hitze am Ende ein Blatt Papier wurde.

Bis zum Hochwasser 2021 war noch die Halle zugänglich, in der eine riesige alte Papiermaschine der Firma Zanders betrachtet werden konnte, doch da wird noch immer daran gearbeitet, die Schäden zu beseitigen. Ich hatte Glück und durfte ein Foto machen, irgendwann wird auch diese Halle ja wieder begehbar sein.

 

Vielfalt von Papier

Die Herstellung von Papier wird natürlich auch auf Tafeln und mit Installationen, anhand von Modellen und historischen Exponaten erläutert. Mich interessiert immer besonders die alten Papiererzeugnisse: Spielkarten, Lampions, Grußkarten, Papiertheater. In jedem Museum entdecke ich neue Dinge, es ist so faszinierend, was die Menschen vor unserer Zeit aus Papier hergestellt haben, wofür wir heute Kunststoff oder Technik benötigen.

Ein Besuch für die ganze Familie

Da ich auf dem Weg nach Köln war, habe ich – wie ich jetzt beim Durchblättern des Prospektes feststelle – nur einen Teil des Geländes erkundet. Das Arbeiterhaus habe ich übersehen, eine Sonderausstellung gab es gerade nicht, die habe ich also nicht verpasst, aber eine Rast in dem zauberhaften Kaffee auf dem Gelände. Da in dem zugehörigen Park alte Maschinen stehen, aber auch Figuren aus Metall, braucht man doch einige Zeit, um alles zu sehen, eine kleine Stärkung zwischendurch ist also ganz sinnvoll. Nicht vergessen sollte man einen Rundgang durch den Museumsshop. Ich habe mir fest vorgenommen, nicht zu kaufen – vergebens, immerhin konnte ich mich davon abhalten Glanzbilder zu kaufen, schließlich habe ich da noch meine Sammlung aus der Kindheit 😊

Am 4. September 2022 ist übrigens Papierfest im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach, wie das Museum korrekt heißt, da lohnt sich ein Besuch sicher besonders.

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