Entspannen mit Papier

Japanische Topftasse (1923)

Für ein neues Buch, in dem es um Sterne geht, habe ich wieder einmal in alten Papierbastelbüchern gestöbert. Dabei habe ich diesen Stern entdeckt, der allerdings „japanische Topftasse“ genannt wird. Ich habe mich erinnert, dass ich vor Jahren schon einen Versuch gemacht habe, diesen Stern nachzufalten. Jetzt hat es geklappt.

Origami-Mandala oder die japanische Topftasse

Die „Topftasse“ hat mich auch deshalb gereizt, weil es mich ärgert, dass manche FalterInnen so tun, als hätten sie das, was ich Faltmandala nenne, erfunden. Schon, als ich mich mit Teabagfolding beschäftigt habe, ist mir klar geworden, dass diese Technik älter ist, als viele wissen und die Anleitung in einem Buch aus dem Jahr 1923 hat das bestätigt. Der Autor Richard Rothe hat in dem Büchlein „Falten und Formen mit Papier“ viele Techniken zusammengetragen, die mir heute an anderer Stelle – als „Erfindung“ eines Künstlers – begegnet sind. Diese Topftasse ist übrigens aus einer Postkarte gefaltet – ich habe entsprechend mit einem rechteckigen Papier begonnen, bis mir klar wurde, dass ich das Modul genausogut aus einem Quadrat herstellen kann.

Ich habe keine Anleitung des Topftassensterns fotografiert, weil er doch sehr aufwendig zu falten ist. Das einzelne Modul ist schnell gefaltet, aber unter 20 Elementen wirkt der Stern nicht und da gibt es m. E. hübschere Modelle. Historisch interessant finde ich diese Topftasse dennoch, der Autor weist darauf hin, dass er das Modell aus einer Schule in Tokio kennt. Und da sei nicht das einzige Modell:

„Japaner und Chinesen, die im Falten Meister sind, erzeugen eine Fülle schöner einfacher und auch zusammengesetzter Faltformen, von denen hier einige, wie sie im Unterrichte allgemeinbildendener Schulen geübt werden, vorgeführt und, insofern ise auch für uns von Interesse sind, erklärt werden sollen, wie diese Untertasse für Töpfe.“ (Aus: Richard Rothe: Falten und Formen mit Papier. Herausgegeben von der Schulreformabteilung des Öst. Unterrichtsamtes. Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1923, S. 80)

Mehr über diese Topftasse, die im Englischen „Teapot Stand“ heißt findet ihr in diesem Artikel des historischen Origami-Projektes von David Mitchell.

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1 Kommentar

  1. This book sounds fascinating. I have never seen a copy. Do you know if it is available anywhere online to have a look at? Incidentally, although the Pot Stand features in several of Isao Honda’s books – see https://www.origamiheaven.com/historyoftheteapotstand.htm
    I haven’t found a reference to it at an earlier date. As it stands therefore this is the earliest known reference to the design … unless you know otherwise.

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