In meinem Bastelbuchregal befindet sich auch ein Buch mit dem Titel „Gotamus“, das habe ich bestellt und erst einmal weggeräumt, als ich sah, dass man für die filigranen Kugeln das Papier falten und schneiden muss. Nachdem ich nun die Erfinderin dieser Technik kennengelernt habe, werde ich das Buch wieder hervorkramen 🙂

Eine Begegnung in Gotha

Schon bei meinem ersten Bummel durch die Gothaer Innenstadt war mir das Bastelgeschäft Hokuspokus aufgefallen, das natürlich gleich auf meine To-Visit-Liste kam. Kurze Zeit später erzählte mir jemand, dass die Inhaberin Ute Schmidt sogar ein Buch geschrieben habe. Meine Neugier wuschs, aber immer wenn ich zu dem Laden kam, war etwas anderes, mal war er geschlossen, mal war viel los und beim letzten Mal war die Inhaberin damit beschäftigt, Kisten zu packen, weil sie mit sämtlichen Bastelsachen umzog. In ihrem neuen Laden habe ich sie dann aber sofort angetroffen und wir waren schnell in ein Gespräch über Basteln, Papier, Verlage, Autorensorgen und -freuden vertieft. Dabei habe ich auch erfahren, dass sie ihre Technik „Gotamus“ nach ihrer Heimatstadt benannt hat. Die Kugeln oder Bilder aus dieser Technik sind wirklich zauberhaft, was auch an dem wunderschönen Papier liegt, dass der Q2-Verlag passend zur Faltschnitt-Methode nach Ute Schmidts Vorgaben kreiiert hat. Einen Teil des Papiers kannte ich schon, in der Anfangszeit meiner heutigen Papierphase hatte ich eine Packung davon in Hagen gekauft und es nie wiedergefunden. Ihr ahnt schon, dass ich jetzt zugeschlagen habe. Ob ich es für eine Gotamus-Figur verwenden werde oder anderweitig, weiß ich noch nicht. Dazu muss ich erst in das Gotamus-Buch schauen. Das Buch gibt es leider nur noch antiquarisch, aber das Papier ist bei einigen Online-Händlern noch zu bekommen, leider ohne Anleitung. Mit Anleitung hingegen bekommt man Papier einer anderen Technik, die Ute Schmidt kreiiert hat: „Kundragami“. Im Gegensatz zu Gotamus hat sie hierfür eine klassische Faltform, den „Dampfer“ aus einer Fröbel-Form neu verwendet.

Mehr als Papier

Ute Schmidt beschränkt sich bei ihren kreativen Entwicklungen nicht auf Papier, inzwischen ziemlich verbreitet ist ihre Motiv-Filztechnik, bei der Motive von Servietten auf Bügelvlies übertragen und als Vorlage für Filzmotive genutzt werden. In ihrem kleinen Laden finden sich viele solcher Motive, Papierkreationen, unzählige Inspirationen und ihre wunderschönen Papiere, die ich kaufen musste und nun traue ich mich wieder nicht, sie zu verwenden. 🙂

Weitere Info und die Öffnungszeiten stehen auf der Seite https://made-in-gotha.de/unternehmen/hokus-bastelgeschaeft