In dem Buch „Die kleinen Bücher der kleinen Brontës“ von Sara O’Leary und Briony May Smith geht es um selbst gebastelte Bücher, da ist doch klar, dass ich das haben und lesen musste. Entdeckt habe ich das Buch aber erst, nachdem ich ein Kapitel in einem ganz anderen Buch gelesen habe: „Die Dinge. Eine Geschichte der Frauen in 100 Objekten“ von Annabelle Hirsch. Ein Geburtstagsgeschenk und ab Seite 152 werden die „Tiny Books der Brontë-Schwestern“ vorgestellt. Tiny Books, da wurde ich gleich hellhörig, schließlich habe ich im letzten Jahr fast jeden Tag Mini-Bücher für meinen Marktstand auf Zeche Zollern gefaltet und gestaltet. Während meine Bücher jedoch erst durch geschickte Faltung eines Blattes entstanden, haben die Brontë-Schwestern ihre kleinen Bücher aus mehreren Papierlagen mit Nadel und Faden zusammengeheftet. Im Internet und in diesem Bilderbuch findet man Fotos von den 200 Jahre alten Büchlein. Was für eine tolle Geschichte!

Zum Buch „Die kleinen Bücher der kleinen Brontës“

Das Bilderbuch schildert die Kindheit der Brontë-Kinder, die in einem Haus im Moor ohne Mutter aufwuchsen und sich weitgehend selbst überlassen blieben. Allerdings hatten sie von den Eltern die Liebe zu Geschichten und Büchern übernommen und nutzten jede Gelegenheit, Abenteuer zu erfinden. Charlotte, so heißt es in der Geschichte, bastelte für die kleine Schwester ein Buch aus Papier und Tapete, in das sie in winziger Schrift eine Geschichte schrieb und zeichnete. Nachdem sie ein neues Spielzeug gefunden hatten, kleine „Junge Männer“ aus Holz, bastelten alle Kinder für die jungen Männer Minibücher. Auch wenn sie irgendwann den Minibüchern entwachsen waren, blieben sie den Geschichten doch treu und wurden Schriftsteller:innen.

Das Buch endet mit der Anregung an die Lesekinder, doch selbst ein kleines Buch zu basteln – aus Papierbögen, die zusammen in der Mitte gefalzt und mit einem Umschlag aus dickerem Papier verstehen werden. Die Brontë-Schwestern haben ihre Bücher mit Nadel und Faden geheftet, als Alternative lernen die Lesekinder ein Gummiband und einen Klammerhefter kennen. Ein Bild von weiteren kleinen Büchern der kleinen Brontë-Schwestern motiviert die Lesekinder, selbst ein solches Büchlein zu schreiben und/oder zu gestalten.

Eine sehr schöne Geschichte mit Illustrationen, die gut die Atmosphäre zu Zeiten der Brontë-Kinder vermittelt, inkl. einem Papierschiffchen, das ich natürlich nicht übersehen habe. © 2025 Dr. Birgit Ebbert www.PapierZen.de