Auf die Idee zu diesem Blogbeitrag kam ich durch das Bild einer über 100 Jahre alten französischen Postkarte zum 1. April. Ich wollte wissen, warum es in Frankreich Grußkarten zum 1. April gab und warum darauf Fische zu sehen waren. Als ich dann nach einem gefalteten Fisch suchte, weil ich über meinen Lieblingsfisch schon einmal gebloggt habe, entdeckte ich diesen Fisch auf Bastelstunde.de und musste sehr lachen, weil er so gut zu dem Aprilfischscherz in Frankreich passt.

Anleitung für den Aprilfisch 🙂

  1. Das Papier liegt mit der Schmuckseite und einer Kante nach unten und wird von links nach rechts (oder rechts nach links) in der Mitte gefaltet.
  2. Das gefaltete Papier wird geöffnet und von unten nach oben (oder oben nach unten) in der Mitte gefaltet.
  3. Das gefaltete Papier wird erneut geöffnet und alle Ecken werden zur Mitte gefaltet.
  4. Das Faltmodell wird gewendet, sodass die gefalteten Ecken auf dem Tisch liegen und erneut werden alle Ecken bis zur Mitte gefaltet.
  5. Das Ergebnis wird erneut gewendet und noch einmal werden alle Ecken bis zur Mitte gefaltet.
  6. Das Modell wenden, nun sind vier kleine Quadrate mit einer Öffnung in der Mitte zu sehen. Man führt den Daumen unter eines der vier kleinen Quadrate und klappt es nach oben, bis aus dem Quadrat ein Rechteck wird.
  7. Das wird an zwei weiteren Seiten wiederholt.
  8. Das verbleibende Quadrat ist der Kopf des Fisches, die Rechtecke bilden die obere, untere und hintere Flosse eines Fisches. Nun müssen nur noch Gesicht und Schuppen eingezeichnet werden und schon ist das Geschenk zum 1. April fertig. Es kann aber auch zu Ostern verschenkt werden.

 

Faltprofis haben natürlich längst bemerkt, dass dieser Fisch eigentlich eine Vorstufe des Dampfers ist, wie wir ihn als Kinder gefaltet haben:

oder des Yakko-San (im Französischen heißt er übrigens „le petit monsieur“), eine Figur, die einen Menschen mit Kimono darstellt, und die ich euch ohnehin immer schon vorstellen wollte. So sieht der Fisch als traditionelle Origami-Figur aus:

Vor einigen Jahren habe ich die Form in einem alten „Beschäftigungsbuch“ gefunden, da waren Stühlen gefaltet worden – kleine Anregung für die restlichen 364 Tage, an denen nicht 1. April ist 🙂

 

Mehr über den Aprilfisch-Scherz

Wie der Fisch in den 1. April kam, ist auch in Frankreich wohl unklar. Die alten Postkarten, von denen ihr euch einige auf ansichtskartenversand.com anschauen könnt, belegen aber, dass Fisch und 1. April schon seit über 100 Jahren zusammengehören – und wirklich nur in Frankreich. Bisher ist keine vergleichbare Karte aus einem anderen Land aufgetaucht. Die Idee, wie der Aprilfisch heute verwendet wird, ist aber witzig – er wird Menschen möglichst unauffällig auf den Rücken geklebt oder geheftet, sodass sie mit dem Fisch auf dem Rücken herumlaufen, ohne es zu wissen. Schade, dass es diesen schönen Streich nicht bei uns gibt, da wäre ich gleich dabei. Mit dem eben gefalteten falschen Fisch oder meinem Lieblingsfisch mit dem blauen Auge oder auch ohne blaues Auge 🙂

Hier sind ein paar Links zum Thema Aprilfisch

Falsche Fische (Tageswoche 31.3.2012)

Ostern in Frankreich (www.paris360.de)

(Die Anleitungsfotos habe ich zum Teil aus meinem Foto-Fundus für mein Buch „Falten in der Kita“ im Don Bosco Verlag übernommen.)